Vom 9. bis zum 15. Jahrhundert war Ankor (UNESCO Weltkulturerbe) das Zentrum des Khmer-Reiches. Unser Guide Mao hat uns erzählt, dass am Höhepunkt bis zu einer Million Menschen dort gelebt haben sollen.
(Quelle: http://angkorwat.at/)
1. Tour 8:00 – 19:20
Banteay Srei (Festung der Frauen): Rajendravarman II (944-968) hat diesen Tempel zu Ehren Shivas errichten lassen. Auftraggeber war aber Yajnavaraha, ein brahmanischer Priester. Der Legende nach soll der Tempel von einer Frau erbaut worden sein, da die Gravuren viel zu fein für Mannes Hand seien. Eine weitere Legende besagt, dass dieser Tempel zu Ehren der Frauen erbaut wurde, die die Feinde besiegt haben. Als die Chams das Land besetzten, schlossen sich die schönsten Khmer Frauen zusammen. Mit ihrer Schönheit betörten sie die Chams mit ihren Tänzen und gaben ihnen Essen, das vergiftet war und besiegten somit die Feinde. Kein anderer Tempel ist so wundervoll und aufwendig verziert wie der rosa Sandsteintempel. Dieser Tempel wurde zufällig 1914 von französischen Archäologen entdeckt. Eine interessante Geschichte ist, dass André Malraux damals versuchte Skulpturen und Reliefs zu stehlen und nach Paris zu schaffen (Kambodscha stand zu dieser Zeit unter französischer Kolonialherrschaft). Er wurde verhaftet und vor Gericht gestellt. Aufgrund von Vitamin B musste er die Strafe jedoch nie absitzen und wurde nach dem 2. Weltkrieg sogar Kulturminister Frankreichs.
Kbal Spean (Wanderung zum Fluss der 1.000 Lingas): Kbal Spean bedeutet Brückenkopf und beschreibt den natürlichen Felsübergang an dieser Stelle. Der Name “Fluss der 1.000 Lingas“ kommt von den 1.000 Lingas (Phallussymbol, das heilige Symbol Shivas), die in das Flussbett eingemeißelt sind. Das Wasser wird dadurch gesegnet, bevor es über den Wasserfall die Angkor Region befruchtet. Weiters findet man auch viele Hindugottheiten (Vishnu sowie Shiva mit seiner Gefährtin Uma). Das Heiligtum erreicht man über einen 2km langen Weg durch den Dschungel.
Banteay Samre (Farmerstempel): Dieser Tempel stammt aus der hinduistischen Zeit, zeigt aber ungewöhnlicherweise auch buddhistische Einflüsse und ist ein klassischer Vertreter des Angkor Wat Stils (knospenförmiger Dachaufbau) und wurde im 12. Jahrhundert unter Suryavarman II oder einem Angehörigen seines Hofes oder seinem Nachfolger Yashovarman II errichtet. Banteay Samre war Vishnu geweiht. Die Legende besagt, dass der König alle Gurken vom Farmer, der die besten Gurken hatte, haben wollte. Er erlaubte ihm alle zu töten, die sich den Gurken näherten. Als der König eines Nachts sich selbst ein paar Gurken holen wollte, tötete der Farmer ihn, da er den König nicht erkannte. Nachdem er den Irrtum bemerkte, vergrub er ihn vor lauter Angst auf seiner Farm. Man beschloss den weißen Elefanten des Königs einen neuen Thronfolger finden zu lassen. Derjenige, vor dem sich der Elefant verbeugt, soll neuer König werden. Der Elefant machte sich auf den Weg durchs Land, verbeugte sich aber vor niemanden. Auf dem Weg zurück zum Palast kam er beim Farmer mit den Gurken vorbei und vorbeugte sich vor ihm. Der Farmer wurde daher neuer König. In Wahrheit verbeugte sich der Elefant aber nicht vor dem Farmer, sondern vor seinem begrabenen König.
Sonnenuntergang am Phnom Bok: Phnom Bok ist einer von 3 Sandstein Tempeln, die König Jasovarman I im späten 9, frühen 10. Jahrhundert auf den drei Hügeln der Region Angkor erbauen lies (die beiden anderen sind Phnom Bakheng und Phnom Krom), nachdem er die Hauptstadt von Roluos nach Angkor verlegt hatte. Der Tempel liegt in 235 Meter Höhe, den man über 633 Stufen erreichen kann. Die Aussicht entschädigt einen aber für die ganze Anstrengung. Ein weiteres Highlight: ein 5 Meter langer Linga: das Ende (Viereck) steht für Brahma (hinduistischer Schöpfer-Gott), die Mitte (Oktogon) für Vishnu (Erhalter) und die runde Spitze für Shiva (Zerstörer). Die Geschichte besagt, dass ein Brahmane (religiöser Titel aus dem indischen Kastensystem, der für die Farbe weiß und somit für Reinheit und Klarheit steht) die Tochter des damaligen Königs geheiratet hat und somit ein neues Königreich entstand. Kambodscha bedeutet daher “der Inder, der unsere Prinzessin geheiratet hat“ und Phnom Bok soll der heilige Berg sein, von dem der Inder gekommen ist.
Made in Cambodia Market (Hotel Shinta Mani): ein kleiner, schöner Markt organisiert vom Shinta Mani Hotel. Zu kaufen gibt es handgemachte und vor allem andere Sachen, als bei den üblichen Märkten. NGOs und Künstler stellen dort aus.
2. Tour 5:30 – 19:00
Beng Mealea: Beng Mealea bedeutet Lotusbecken und ist ein hinduistischer Tempel mit ebenso buddhistische Reliefs. Seit 1992 UNESCO Weltkulturerbe. Man geht wegen fehlenden Inschriften davon aus, dass dieser Tempel im 12. Jahrhundert unter König Suryavarman II errichtete wurde. Dieser vom Dschungel durchwachsener Tempel diente schon als Filmkulisse für Tomb Raider & Indiana Jones.
Koh Ker (2. Hauptstadt): Von 928-944 war Koh Ker die Hauptstadt des Khmerreiches unter König Jayavarman IV und dessen Sohn Hasavarman II. In diesem Dschungelgebiet liegen über 100 Tempelreale. Wir haben Prasat Thom und Prasat Pram besucht.
Prasat Thom (Pyramide): Hinter der Pyramide soll das Grab des Elefantenkönigs (Jayavarman IV) liegen. Die Legende besagt, dass eines Tages einer Frau bei einer Wanderung das Wasser ausging und sie notgedrungen das Sperma des weißen Elefanten des Königs trinken musste, um zu überleben. Sie wurde dadurch schwanger und hat eine Tochter zur Welt gebracht. Eines Tages erzählte die Mutter der Tochter wer ihr Vater sei, worauf das Mädchen zum weißen Elefanten ging und ihn damit konfrontierte. Der Elefant konnte das nicht glauben und lies die Götter entscheiden: er nahm das Mädchen auf den Rücken und rannte so schnell wie möglich durch den Dschungel – falls das Mädchen nach diesem Ritt noch auf seinem Rücken sitzen würde, dann würde er sie als seine Tochter anerkennen. Und so war es auch. Die Legende geht dann auch noch weiter, dass die Tochter eines Tages entführt wurde. Der weiße Elefant hat sie gerettet und bei den Entführern alles zerstört.
Prasat Pram (5 Türme): Drei Türme stehen auf einer gemeinsamen Plattform und sind von Bäumen durchwachsen, zwei Türme stehen neben dieser Plattform.
Preah Vihear: Preah Viher ist ein Khmertempel mit Hindueinfluss aus dem 10.-12. Jahrhundert. Das UNESCO Weltkulturerbe steht auf dem 525 hohen Berg Pey Tadi, den wir auf der Ladefläche eines Pickups durch eine wilde Fahrt durch das Niemandsland zwischen Thailand und Kambodscha erreicht haben. Seit Jahrzehnten steht die Anlage im Mittelpunkt eines Grenzkonflikts: Thailand beansprucht den Tempel für sich, da er in Richtung Thailand gebaut wurde; dieser steht jedoch auf kambodianischen Hoheitsgebiet und wurde auch Kambodia zugesprochen (Reisewarnung!).
3. Tour 5:00 – 14:30
Die heutige Tour hat bei uns (und bei ca. 600 anderen Touristen) mit einem Sonnenaufgang bei Angkor Wat begonnen.
Danach ging es zu Angkor Thom (Stadt umgeben von Mauern und Wassergräben) – wurde im 12. Jahrhundert von Jayavarman VII erbaut und lt. Mao sollen 30.000 Menschen dort gelebt haben.
Den ersten Tempel erreichten wir mit einem Elefantenritt vom Südtor von Ankor Thom bis zu Bayon.
Bayon: sehr beeindruckende Tempelanlage mit 200 Gesichtern
Am Weg zum nächsten Tempel entwickelte sich ein neuer Lifestyle, die BuBobos (Buddha Bobos) - nach einer Spende erhielt man von einem Mönch ein rotes und oranges Armband.
Baphon: Tempel-Pyramide aus dem 11. Jahrhundert
Phimeanakas: Die Tempel-Pyramide wurde vermutlich im 11. Jahrhundert von Suryavarman I errichtet und zählte zum nicht mehr existierenden Königspalast. Die Legende besagt, dass eine Schlange in diesem Tempel gelebt hat, die sich in der Nacht in eine wunderschöne Frau verwandelt hat. Sie pflegte eine (Nacht-)Affäre zu einem Mann. Als dieser Mann eines Tages zu ihr kam, bemerkte er, dass sie in Wirklichkeit eine Schlange war und wollte die Affäre beenden, aber sie drohte ihm, wenn er nicht mehr jede Nacht kommen würde, seine Frau und Tochter zu töten. Aus Liebe zu seiner Familie ging er jede Nacht zu der Schlange, um sie körperlich zu lieben.
Preah Palilay (Tempel der drei Bäume): auf einem von mehreren malerischen Bäumen bewachsenen Sockel steht ein ungewöhnlicher steiler Prasat (Turm).
Nach dem Tempel machten wir eine kleine Pause bei einer Garküche. Dort gab es total süße Hundebabies und auch einen kleinen Jungen, der einen davon als seinen besten Freund angesehen hat (das Spielen sah echt wild aus – ich habe immer gehofft: bitte lass das süße kleine Hundebaby das überleben).
Terrasse des Lebrakönigs: Die Terrasse befindet sich gleich neben der Elefantenterrasse und wurde vermutlich im 13. Jahrhundert unter Jayavarman VII oder VIII erbaut und soll für Einäscherungen genutzt worden sein. In den Mauern sind zahlreiche Götterfiguren (in übereinander liegenden Reihen) eingemeißelt. Woher die Terrasse den Namen hat, ist fraglich. Die einen behaupten, dass sie den Namen wegen der auf ihr thronenden kopflosen Statue Jayavarmans I, der an Lepra starb, hat. Andere Quellen behaupten, dass sie den Namen von französischen Entdeckern hat, weil die eingemeißelten Figuren wegen der Verwitterung an Lebrakranke erinnerten.
Elefantenterrasse: Die Terrasse wurde im 13. Jahrhundert unter Jayavarman VII erbaut und diente als Tribüne für Veranstaltungen des königlichen Palastes.
Angkor Wat: Angkor Wat ist das Nationalsymbol von Kambodscha und das größte religiöse Bauwerk der Welt. Im 12. Jahrhundert lies König Suryavarman II Angkor Wat in nur 37 Jahren errichten (um das schaffen zu können, musste jeder Khmer im Laufe seines Lebens 3 Monate Tempelbaudienst leisten) und diente der Verehrung Vishnus. Da der Tempel nach Westen ausgerichtet ist, war er wahrscheinlich nicht nur als Reichstempel, sondern auch als Grabmal vorgesehen, da Westen die Himmelsrichtung des Todesgottes Yama ist. Die Anlage war damals eine Stadt in der Stadt, in der nur Priester, Beamte und der König wohnen durften, ca. 20.000 Menschen. Der Tempel soll das Universum nachstellen – das Urmeer (Wassergräben), die Gebirgskette (Gräben und Galerien) und der Sitz der Götter (Türme). Die Anlage umfasst fünf Türme, vier davon stehen an der Ecke und der höchste, das Grabmal des Königs, in der Mitte. Die Konstruktion grenzt an technischen Wunder, da es auf Sand gebaut ist und wie ein steinernes Schiff auf nassem Untergrund schwimmt.
Wir haben den ersten und zweiten Stock des Tempels besichtigt, da der dritte Stock aufgrund des Buddhatages gesperrt war.
Am Nachmittag haben wir uns einen Pool-Gang reichlich verdient. Am Abend ging es dann zur Pub Street & zu den Märkten (Andreas Versuch eine Vogelspinne zu essen, landete im Bauch des 6-jährigen Verkäufers). Nach dem Essen in einem Restaurant im Kolonialstil und einem riesigen mitgebratenen Käfer in meinem Essen, ging es weiter zu “Miss Wong“, um den schönen Tag ausklingen zu lassen.
4. Tour 5:40 – 15:30
Ta Prohm: Neuer Tag, neues Glück: auf geht’s zum Lara Croft Tomb Raider Dschungel Tempel Ta Prohm. Das Tempel-Kloster ist berühmt für die riesigen Bäume (Würgefeigen), die in diesen Tempel hineingewachsen sind und ist einer der Haupttempeln von Jayavarman VII, der den Tempel seiner Mutter widmete (spätes 12. bis hinein in das 13. Jahrhundert). In diesem Tempelgelände sollen 12.640 Menschen untergebracht worden sein.
Kambodianische Pausenbank:
Pre Rup (königliches Krematorium): Der Shiva geweihte Pyramidentempel, war der Haupttempel von Rajendravarman II (10. Jahrhundert).
ACCB (Angkor Centre for Conservation of Biodiversity): Besuch der Tierauffangstelle. Besonders in Erinnerung geblieben: Jumper, die einbeinige Gibbon-Frau, die bereits wieder in Freiheit lebt und täglich ihren depressiven Freund besucht – ziemlich lautes Spektakel! Auch nicht zu vergessen: die riesige Spinne, die “Monkey“ (die Tierpflegerin, die uns alles gezeigt hat) schon von der Ferne aus im Baum entdeckt hat – spooky! …oder den übergewichtigen Leguan!
Phnom Kulen: Sehenswürdigkeiten sind die Wasserfälle, ein aus dem Felsen gehauener liegender Buddha und 1.000 Lingas. Am Berg Phnom Kulen begann einst die Ära Angkors. König Jayavarman II rief zu Beginn des 9. Jahrhunderts auf dem Phnom Kulen das vereinte und unabhängige Khmer Reich aus. Danach verlegte er allerdings seine Hauptstadt vom Phnom Kulen nach Roluos. Ein Jahrhundert später sollte die Haupstadt des Khmer-Reiches nach Angkor verlegt werden.
Wenn man zu dem liegenden Buddha hinaufgehen möchte, heuert man zuerst einen kleinen Begleiter an, der dann oben auf die Schuhe aufpasst.
Man sollte aber wegen den noch reichlich vorhandenen Landminen nicht vom Weg abkommen.
Roluos Gruppe: Die Roluos Gruppe ist der Sammelbegriff für drei Tempel: Lolei, Bakay, Preah Ko, die aus dem späten 9. Jahrhundert stammen.
Am Abend hatten wir einen Platz im zweitbesten Restaurant, das “Genevieve’s“, reserviert, da das angeblich beste Restaurant, das “HAVEN“, für eine Woche ausreserviert war. Zur Feier des Tages haben wir dann noch ein paar nach Jazz-Liedern benannte Cocktails im “The Jazz Boat“ geschlürft.
5. Tour wegen Erschöpfungsanzeichen gestrichen
Nach 4 Tagen und über 44 Stunden Tourprogramm, brauchten wir einen Erholungstag, also wurde zuerst einmal ausgeschlafen, dann am Pool chillaxt und anschließend haben wir uns Siem Reap Stadt angeschaut: Old Market, Art Center Night Market, “Bobo“ Street und Pub Street.
Ein Besuch in der Red Piano Bar, die angebliche Lieblingsbar von Angelina Jolie, war ein Muss.
Tomb Raider Cocktail Challenge accepted!
Die Runde ging dann auf mich!
6. Tour wegen weiterhin benötigten Erholungsbedarf gestrichen
Heute am Programm: Siem Reap Stadt, Preah Promreath Pagoda, Märkte, letzte Shoppingbesorgungen und chillen am Pool. Dort kam uns dann auch die traurige Erkenntnis, dass wir dem 44°C Unterschied immer näher rücken (Siem Reap gefühlte 38°C, Wien gefühlte -6°C).
Nach der Verabschiedung von unserem Guide Mao und unserem “I only call him car driver“ (Zitat Mao), der uns immer sicher, aber doch rasch an unsere Ziele gebracht hat, traten wir den Transfer von Siem Reap nach Bangkok an.
Anbei auch ein Foto vom Hotel Rose Royal Boutique und dem Zimmer:
Und ein paar Stadteindrücke:
xoxo